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Für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Natur

Jahr der Biosphärenreservate 2009

Von Kurt Schlünkes

Als Antwort auf den Klimawandel brauchen wir eine frühzeitige Aufklärung über einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Genauso wichtig sind die Erforschung der Ökosysteme und die Entwicklung von praktischen Modellen für eine nachhaltige Entwicklung. Für beides stehen die UNESCO-Biosphärenreservate. Die Bedeutung dieser Kulturlandschaften soll durch das "Jahr der Biosphärenreservate" hervorgehoben werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel haben die Schirmherrschaft über das Jahr der Biosphärenreservate übernommen. Ausgerufen wurde das Jahr der Biosphärenreservate 2009 von Europarc Deutschland, dem Dachverband der Nationalparks, UNESCO-Biosphärenreservate und Naturparks in Deutschland. Es erinnert an die Gründung der ersten deutschen Biosphärenreservate im Jahr 1979: den Steckby-Lödderitzer Forst nahe Dessau und das Vessertal im Thüringer Wald.

Am 27. Februar wurde das Jahr der Biosphärenreservate auf der internationalen Messe Reisepavillon in München eröffnet. "Biosphärenreservate sind einzigartige Beispiele für ein dauerhaft verträgliches Miteinander von Mensch und Umwelt", sagte der bayerische Umweltminister Markus Söder. Durch die UNESCO-Biosphärenreservate könne nicht nur die biologische Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten geschützt, sondern gleichzeitig auch die heimische Wirtschaft gestärkt werden. Denn die umweltschonende Erzeugung und Vermarktung von regionalen Produkten schaffe auch neue Arbeitsplätze. Ebenso werde durch die Biosphärenreservate der umweltverträgliche Tourismus gefördert. "Wir können das klare Signal setzen, dass eine Harmonie zwischen Ökologie und Ökonomie kein Wunschdenken ist, sondern in die Praxis umgesetzt werden kann", so Söder.

Das Jahr der Biosphärenreservate wirbt für mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung gegenüber diesen Kulturlandschaften. Zahlreiche Veranstaltungen finden über das ganze Jahr hinweg in den deutschen Biosphärenreservaten statt. Ein Höhepunkt ist die gemeinsame Ausstellung auf der Bundesgartenschau 2009 in Schwerin. Die UNESCO-Biosphärenreservate präsentieren dort vom 23. April bis zum 11. Oktober ihre wegweisenden Ideen zu den Themen Klimaschutz, Artenvielfalt und regionale Wirtschaftskreisläufe. Die Besucher können die Produkte der Biosphärenreservate aus umweltgerechter Landwirtschaft kennen lernen und kulinarische Spezialitäten aus der jeweiligen Region probieren.

Eberhard Henne, Vorstandsvorsitzender von EUROPARC Deutschland, rief dazu auf, den Ansatz der Biosphärenreservate aktiv zu unterstützen. "In den Biosphärenreservaten werden Modelle der Landnutzung erprobt, die die Gegebenheiten der Natur berücksichtigen. Durch solche Nutzungsmethoden werden die Ressourcen geschont und die Entwicklungschancen künftiger Generationen bewahrt."

In Deutschland sind bisher 13 Biosphärenreservate von der UNESCO anerkannt, unter anderem die Rhön, das Wattenmeer und der Pfälzerwald. Zwei weitere Gebiete, das saarländische Bliesgau und die Schwäbische Alb, haben ihre Bewerbung bei der UNESCO eingereicht. Über ihre Aufnahme in das Weltnetzwerk der Biosphärenreservate wird auf der Tagung des lnternationalen Rats für das UNESCO-Programm "Der Mensch und die Biosphäre" vom 25. bis 29. Mai 2009 im koreanischen Jeju entschieden. Weltweit gibt es 531 Biosphärenreservate in 105 Staaten.

Die UNESCO startete 1970 das Programm "Der Mensch und die Biosphäre". Biosphärenreservate sind repräsentative Modellregionen, in denen nachhaltige Entwicklung verwirklicht wird. Im Mittelpunkt stehen vor allem Kulturlandschaften, die vom Menschen geschaffen wurden, wie die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft oder der Schaalsee in Norddeutschland. Biosphärenreservate entwickeln und erproben beispielhaft das Zusammenleben von Mensch und Natur.

 
veröffentlicht 2009

Der Artikel ist im März 2009 auf dem Webportal
unesco.de erschienen.

   
 Der Artikel ist erschienen in unesco heute online, Newsletter der Deutschen UNESCO-Kommission, März 2009.    
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